Es war bereits der dritte Anlass auf dem Weg zur neuen Auftragsklärung für Chrischona Schweiz. 2019 wurde der Prozess geplant, im Mai 2020 konnte gestartet werden. Dies war nun aber der erste Tag im grossen Rahmen. Aus über 50 Gemeinden kamen Angestellte, Gemeindeleitende und Delegierte zusammen, aus der Welschen Schweiz, der Deutschschweiz und dem Tessin. Im Zentrum stand die Frage: Wie soll Chrischona Schweiz die 90 Chrischona Gemeinden unterstützen und wie wollen die 90 Gemeinden als Gesamtes wahrgenommen werden?
Den Anfang machte ein Rückblick in die Geschichte. Christian Haslebacher, Vorsitzender der Leitung Schweiz, machte diesen mit leidenschaftlichen Worten und stellte zugleich klar: Der Rückblick in die Geschichte ist wichtig, aber er darf nicht die Zukunft vorentscheiden. Wir sind herausgefordert, im Heute Antworten zu finden und nicht die Vergangenheit weiter zu leben.
Passend dazu fand der Tag in der alten Papierfabrik in Biberist statt. Die Fabrik wurde 2011 nach 150 Jahren stillgelegt. Heute stehen die meisten Gebäudeteile leer, eine Umnutzung ist in Planung. Die leere Lagerhalle war für den Visions-Prozess der ideale Ort, stellen wir uns doch auch die Frage: «Herr, was willst du mit uns als Nächstes tun?»
In Gruppen zu je 7 Personen ging es nun darum, sich einen Überblick über den Ist-Zustand zu machen. Dazu gehörten neben den Eckpunkten zur Geschichte auch die Fragen: «Was beeinflusst uns?» und «was ist uns wichtig?». Dass die 7er-Gruppen wild durchmischt waren zwischen Sprachen, Alter und angestellt oder ehrenamtlich gab dem Prozess eine zusätzliche Spannung. Manch einer erlebte an diesem Tag eindrücklich, wie bereichernd, aber auch herausfordernd es sein kann, als gesamtschweizerisches Movement unterwegs zu sein.
Während der Morgen ein Herantasten an das Thema war, wurde es am Nachmittag konkret: 14 Struktur- und Visionsvorschläge wurden ausgearbeitet und stellen Vorstand und Leitung nun vor die Aufgabe, an ihrem nächsten gemeinsamen Tag im Visiosnprozess diese zu einem konkreten Vorschlag zu bündeln. Dieser konkrete Vorschlag wird dann im Oktober an einem weiteren grossen Treffen präsentiert und diskutiert. Das Ziel ist, den Auftrags- und Visionsprozess bis Ende Jahr abzuschliessen beziehungsweise im Mai 2021 durch die Delegiertenversammlung verabschieden zu lassen.
Die Corona-bedingte Maskenpflicht, das Arbeiten in zwei Sektoren, die Abstandsregeln und der Check-in entfalteten nicht die Energie zum Hauptthema zu werden. Dafür sind wir dankbar! Menschen aus verschiedenen Regionen und Umständen vereinten sich an diesem Tag, um gemeinsam Movement zu sein. Ein Movement, das den Wunsch hat, von Gott gebraucht und eingesetzt zu werden. Nicht nur in der Vergangenheit, auch in der Zukunft.