Auf der einen Seite gab es einen breitangelegten Prozess mit Gemeindeleitungen, Delegierten, Vorstand und Leitungsteam, in welchem wir unsere gemeinsame Vision «Wir leben Kirche» formulierten. Eine repräsentative Kommission suchte daraufhin in Zusammenarbeit mit Vorstand und Leitungsteam einen passenden Namen, der an der Delegiertenversammlung mit 78,5 Prozent Ja-Stimmen bestätigt wurde. Wir waren froh, dass die Zustimmung solide war und gleichzeitig das Klima offenbar so, dass sich auch verneinende Stimmen zu äussern wagten. Auch diese Stimmen waren uns wichtig und wir schätzen die Leute, die sie äusserten. All dies gehörte zu einem statutengemässen demokratischen Prozess.
Auf der anderen Seite beteten wir in diesem Prozess viel für Gottes Leitung und erlebten in allem Ringen immer wieder, wie Gott im gemeinsamen Abwägen von Dafür und Dawider unsere Einheit bewahrte. Dafür sind wir dankbar. Als Leitungsteam wagen wir die Aussage: Wir hätten ein Nein der Delegiertenversammlung zum neuen Namen als Gottes Reden verstanden und akzeptiert. Analog dazu verstehen wir das Ja der Delegiertenversammlung nun als Bestätigung Gottes. Selbstverständlich hätte Gott uns auch mit einem anderen Namen segnen können, aber er will es scheinbar auch mit diesem tun. Wie auch immer man Gottes Rolle in diesem Prozess sehen will, eines ist klar: Die Bedeutung des Namens «Viva Kirche» entspricht Gottes Willen für uns als Gemeinden. Gott will, dass wir in einem geistlichen Sinn lebendig sind. Was sonst?
Nun haben wir seit einem halben Jahr einen neuen Namen. Was bedeutet das? Vergleichen wir die Situation einmal mit Beat Ungricht aus unserem Leitungsteam: «Beat» bedeutet «der Glückliche». Macht ihn dieser Name automatisch zu einem glücklichen Menschen? Sicher nicht. Eltern geben ihren Kindern den Namen nicht als automatischen Zuspruch, sondern als Vision und Berufung, in die Kinder hineinwachsen dürfen. – Ähnliches gilt für uns als Gemeindeverband: Macht uns der Name «Viva Kirche» automatisch zu lebendigen Gemeinden? Sicher nicht. Der Name «Viva Kirche» ist zuallererst eine reale Möglichkeit, in die wir hineinwachsen dürfen. Dasselbe gilt für die Vision «Wir leben Kirche»: Eine Berufung, in die wir hineinleben wollen. Als Leitungsteam sind wir begeistert von unserer Vision, die wir nun im Namen tragen. Lasst uns gemeinsam als lokale Gemeinden und als Gemeindeverband neu entdecken, was das bedeutet. Wir glauben, dass unsere Viva Kirchen das Potenzial haben, vor Ort als lebendige Gemeinden wahrgenommen zu werden. Wir erwarten, dass viele Menschen durch Gottes erlebbare Präsenz lebendig und gesegnet werden! Wir alle sind eingeladen, in diese Berufung und Vision unseres Namens hineinzuwachsen! Ein grösseres Abenteuer kann es für unsere Kirchen kaum geben.
Christian Haslebacher
Vorsitzender und Regionalleiter Ostschweiz