Chrischona Schweiz (bald Viva Kirche) hat ihre Lokalkirchen zu diesem Tag eingeladen. Aus 40 Kirchen kamen 130 Personen. Der «Taster», wie der Anlass offiziell heisst, ist ein Vorgeschmack auf ein Jüngerschaftskonzept, das René Steiner mit entwickelt hat und seit 10 Jahren erfolgreich umsetzt. Es trägt den Namen «MOVE!». Er und seine Mitstreiter erzählen an diesem Morgen davon, wie dies ihrem Christsein und ihrer lokalen Kirche eine neue Tiefe gegeben hat. Dabei ist das Konzept denkbar simpel: Statt sich in viele Leute zu investieren, investiert sich einer in wenige und trifft sich mit ihnen während eineinhalb Jahren in einer Lerngemeinschaft und sogenannten «Huddles». In dieser Zeit werden diese Schlüsselpersonen befähigt, selbst wieder «Huddles» zu leiten. Das zentrale Anliegen ist es, den Teilnehmenden zu helfen, ihren Glauben für andere zugänglich zu machen.
René bringt an diesem Morgen der Kirche und ihrer Gottesdienst-Tradition viel Wertschätzung entgegen und betont mehrfach, wie sehr er die Kirche liebt. Man nimmt es ihm ab. In diese Wertschätzung hinein kommt dann nicht ganz unerwartet auch eine kritische Anfrage: «Warum erleben wir damit so wenig?» Und er gibt die Antwort gleich selbst: «Wir decken mit unseren Angebote Bedürfnisse ab. Das hat viel Gutes, aber es befähigt keine Jünger.» René macht sich dafür stark, dass «MOVE!» mit der Kirche umgesetzt wird und nicht anstelle davon.
Einer der Redner des Morgen ist auch Thomas Altwegg, Leiter der Chrischona Muttenz. Er ist vor zwei Jahren mit seinem Pastorenkollegen in einen der «Huddles» mit eingestiegen. In der Zwischenzeit haben die beiden selbst drei solche aufgebaut. Was sie im Alltag erleben, klingt nicht nach einem Feuerwerk an Wundern, sondern nach echtem, anziehenden Christsein. Es macht beim Zuhören Lust auf Mehr. Thomas beschreibt eindrücklich, wie der Glaube im Alltag konkrete Formen annimmt. Und wie der Blick für die Momente geschärft wird, wo Gott etwas tun möchte.
Die Lokalkirchen sind nun eingeladen, Teil dieses Projektes zu werden. Chrischona Schweiz hat sich für eine Zusammenarbeit mit MOVE! entschieden, weil sie darin einen wirkungsvollen Weg sieht, dem Thema Jüngerschaft ein praxisorientiertes Gewicht zu geben. In den letzten Jahren ist in Bezug auf dieses Thema im Verband einiges brach gelegen. Daher hat die Leitung Chrischona Schweiz für die nächsten Jahre den Schwerpunkt «Jüngerschaft» gesetzt. Als erster Schritt hat sie vor wenigen Wochen das Themenprofil «Nachfolge» veröffentlicht. Als zweiter Schritt hat das gemeinsame Projekt mit MOVE! begonnen.